Mein erster Triathlon (7): Thorsten Schröder

Wie war das noch damals? Wie ging es los? In unserer Serie „Mein erster Triathlon“ erzählen Profisportler, Altersklassen-Athleten oder Menschen, die beruflich mit Triathlon zu tun haben, von ihren Anfängen im Ausdauerdreikampf. Heute: Thorsten Schröder. Schröder ist Hobbytriathlet und Tagesschausprecher.

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Aber eines möchte ich euch mitgeben: Spaß am Sport zu haben, ist total wichtig. Denn Triathlon ist einfach ein unglaublich geiler Sport.
Thorsten Schröder
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Das Schwimmen bei meinem ersten Triathlon war für mich schwierig. Das Meer war sehr, sehr wellig. Es ging rauf und runter. Die ganze Zeit. Ich war froh, dass ich nach 250 Metern Durchschaukeln die Wendeboje entdeckt habe. Dann kämpfte ich mich die 250 Meter wieder zurück.

Als ich wieder Boden unter den Füßen hatte, war mein Körper so durcheinander gewirbelt, dass ich auf dem Weg zu meinem Fahrrad gleich zweimal das Gleichgewicht verlor. Zweimal fiel ich hin. Die Liebe zum Schwimmen, die sollte ich erst später entdecken.

Mein erster Triathlon war eine ziemlich spontane Geschichte. 1998 war das. Eine Vorbereitung auf das Rennen gab es nicht. Ich habe überhaupt nicht für den Wettkampf trainiert. Ein Kumpel hatte mich gefragt, ob wir während eines Wochenend-Trips auf die Nordseeinsel Föhr an einem Triathlon teilnehmen wollen. Das war ein paar Tage vor der Veranstaltung gewesen. Ich sagte zu, ohne mir großartig Gedanken zu machen.

Warum auch? Okay, Schwimmen war nicht unbedingt meine Glanzdisziplin. Aber Radfahren mochte ich. Ich besaß ein Rennrad, hatte schon viele Ausfahrten damit gemacht und 1997 erstmals beim Hobbyrennen der Cyclassics in Hamburg teilgenommen. Ans Laufen konnte ich mich auch gewöhnen, obwohl ich Laufen ohne Ball als Fußballer eigentlich nicht besonders toll fand. Ich war auf jeden Fall zuversichtlich, einen Triathlon absolvieren zu können. Heute, über 20 Jahre später, sage ich: Eine Sprintdistanz ist etwas, was jeder halbwegs sportliche Mensch ohne Training hinbekommen dürfte. Was soll man da großartig üben? Es geht darum, Spaß zu haben.

Und Spaß, den hatte ich. Spaß, mich durchzukämpfen. Trotz – oder gerade wegen - des schwierigen Schwimmens. Und obwohl beim Radfahren die ganze Zeit der Wind fies von vorne blies. Es hat gleich gefunkt zwischen dem Triathlon und mir. Mein Kumpel und ich haben dann nach dem Wettkampf geschaut, wo wir als nächstes starten können. Eine Woche später folgte Triathlon Nummer zwei. So nahm das Schicksal seinen Lauf.

Ich bin ab 2002 jedes Jahr beim Triathlon in Hamburg über die Olympische Distanz gestartet. Das mache ich bis heute. Dabei bin ich immer wieder mit Athleten in Kontakt gekommen, die schon Erfahrung auf der Langdistanz hatten. Eine Langdistanz fand ich damals absurd. Ich dachte, dafür muss man ein riesen Sporttalent sein. Ich bin ein sportlicher Mensch, aber sicherlich kein riesen Sporttalent. Aber die Gespräche mit Langdistanz-Finishern und die Suche nach einer sportlichen Herausforderung über die Olympische Distanz hinaus haben bewirkt, dass es in mir gearbeitet hat. Ein Facebook-Post eines Kumpels von seiner Hawaii-Teilnahme 2011 hat mich dann endgültig für die Langdistanz angefixt.
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Also folgte - nach diesmal gewissenhafter Vorbereitung - mein Langdistanz-Debüt. 2017 habe ich mich sogar für die Ironman-WM auf Hawaii qualifiziert. Meine Frau hat gesagt: Ich hätte noch nie so viel Spaß und Freude am Sport ausgestrahlt wie in der Hawaii-Vorbereitung. Ich sehe mich aufgrund meiner Bekanntheit nicht in einer Vorbildfunktion. Aber eines möchte ich euch mitgeben: Spaß am Sport zu haben, ist total wichtig. Denn Triathlon ist einfach ein unglaublich geiler Sport.

Du hast auch eine tolle, spannende oder witzige Geschichte zu erzählen, wie du zum Triathlon gekommen bist? Oder Verletzungen/Krankheiten oder besondere Momente/Ereignisse haben dich erst recht angespornt, (weiter) aktiv zu sein? Dann schreibe uns eine E-Mail an medien@dtu-info.de. Und vielleicht erscheint hier bald deine Geschichte.